Festungshaus. Foto: Bernd Beckmann Festungshaus, von Nordosten aus gesehen.

Festungshaus ("Kommendanten") [1].

(RAÄ Västerlösa 1:60, Hausnummer 9)
Wohngebäude ("Kommendanten", "Fortifikationshuset"),
ehemaliges Kommandantenhaus, bestehend aus Schindeln und hellgrau gestrichenem Holz unter einem Ziegeldach.
Jahr der Errichtung:
Regierungsbeschluss: letzte Hälfte des 19. Jahrhunderts.
RAÄ: 1800-1849
Tatsächlich: nach 1810, aber vor 1829 (der Wohnsitz wird in einer Veröffentlichung von 1829 erwähnt).
Bauherr: Göta kanalbolaget.

Ältere Bezeichnung/Name: Festungshaus, Kommendantsbyggningen.

Das "Kommendanten" ist wahrscheinlich das älteste Wohnhaus im Hafengebiet und steht auf einem aufgeschütteten Kalksteinbruch am Ende der Hafenzufahrt, der beim Bau des Hafens angelegt wurde und den Hafen mit dem "Långbergsvägen" (Västerlösa - Höje, dem heutigen "Svänga vägen" unterhalb von Omberg, von der Kreuzung am Hof "Svängen") verband. Das Haus ist von einem Garten und einem ehemaligen Obstgarten umgeben, der mit einer Ringmauer aus Kalkstein umgeben ist.

Nach der Vermessung von 1880 befanden sich im unteren Stockwerk zwei Unteroffizierszimmer mit einem separaten Eingang an der Südseite des Hauses (heute "Odens Zimmer"), ein Versandraum und zwei Wohnräume für den Wachkommandanten.

Kommendanten, Oden's Zimmer. Foto: Bernd Beckmann Kommendanten, Oden's Zimmer

Postkarte, Gebäude der Kommandantur, unbekanntes Jahr Postkarte, Gebäude der Kommandantur, unbekanntes Jahr

Im Obergeschoss verfügte der Wachkommandant über drei zusätzliche Wohnräume und der Arbeitskommandant über zwei.

Im Dachgeschoss befanden sich an den Enden zwei kleinere Dachzimmer, die vom Wachkommandanten genutzt wurden.

Wahrscheinlich wurde das Dach irgendwann nach 1880 um 50-60 cm angehoben, um im Dachgeschoss Wohnraum zu schaffen.

Das Festungshaus wurde während der Internatszeit als Schlafsaal und auch als Herberge genutzt. Das Haus wurde damals "Kommendanten" genannt. Nach der Renovierung beherbergt das Dachgeschoss zur Seeseite hin die Hochzeitssuite von Borghamn Strand mit einem schönen Blick auf den Hafen und den See.

Standort, Festungshaus Standort, Festungshaus

Fortifikationshaus, Untergeschoss 1880 Fortifikationshaus, Untergeschoss 1880


Alte Kasern, Långholmen. Foto: Bernd Beckmann Alte Kaserne ("Långholmen")

Alte Kasern (”Omma”) [3]

(RAÄ Västerlösa 1:60, Hausnummer 10, Unterrichtsgebäude)
Unterrichtsgebäude aus verputztem und gelb gefärbtem Stein auf eineinhalb Etagen unter einem Ziegeldach. Ältere Einrichtungsgegenstände sind teilweise erhalten.
Baujahr:
Regierungsbeschluss: Mitte des 19. Jahrhunderts
RAÄ: 1840-1859
Tatsächlich: nach 1852, 1878 mit Küche und Bäckerei erweitert.

Ältere Bezeichnung/Name: "Långholmen".

Die alte Kaserne folgt dem Bauvorschlag von 1852 und ersetzte drei kleinere Kasernen aus der Zeit der Göta-Kanalgesellschaft an gleicher Stelle. An dem dem Steinbruch zugewandten Ende wurde eine kleinere Unterkunft für 32 Mann errichtet, einschließlich eines Wohnzimmers für einen "unverheirateten Unteroffizier" (1880).

Zum See hin folgt eine größere Unterkunft für 46 Mann, darunter eine Wohnung für einen "verheirateten Unteroffizier" und ein Handwerksraum (1880). Im angrenzenden Bereich wurden ein ebenso großer Speisesaal und ein Raum für Gottesdienste eingerichtet. 1878 kamen eine Küche und eine Bäckerei hinzu. Der Dachboden wurde als Waffenkammer, Milch- und Brotlager genutzt.

Aus dem Kasernenvorschlag für 132 Mann, 1852 Kasernvorschlag für 132 Mann, 1852

Während der Internatszeit wurden die Säle als Klassenräume genutzt. Im Dachgeschoss wurden Lehrerwohnungen und später die Wohnung des Schulleiters mit einem Balkon zum alten Steinbruch/Hof hin eingerichtet. Die Jugendherberge nutzte den Raum im Dachgeschoss über der Küche als Lager und die anderen Räume als Unterkunft.

Im Prinzip hat das Gebäude heute den gleichen Grundriss mit einem Konferenzraum, einer neuen Rezeption, einem Speisesaal und einer Küche. Während der Internatszeit wurden in den Zwischenräumen der größeren Räume (Unterrichtsräume) Änderungen vorgenommen.


Krankenhausgebäude (Kleiner Anbau, 'Översten', d.h. 'Oberst'). Foto: Bernd Beckmann Krankenhausgebäude (Kleiner Anbau, "Översten", d.h. "Oberst")

Das Krankenhausgebäude ("Husmor", "Hausmutter") [4].

(RAÄ Västerlösa 1:60, Haus Nr. 11, Unterrichtsgebäude)
Zweistöckiges Gebäude mit einem Erdgeschoss aus verputztem und gelb gefärbtem Stein und einem Obergeschoss aus getäfeltem und hellgelb gestrichenem Holz unter einem Ziegeldach.
Jahr der Errichtung:
Regierungsbeschluss: Mitte 19. Jahrhundert
RAÄ: 1840-1859
Tatsächlich: 1849-1869

Ältere Bezeichnung/Name: Lilla annexet (Kliner Anbau), "Översten" ("Oberst").

Das Krankenhausgebäude wurde zwischen 1849 und 1869 errichtet und ersetzte ein kleineres Krankenhaus mit Unterkünften für Unteroffiziere und ein Wohngebäude für Offiziere mit einem Gefängnis. Die kleineren Gebäude wurden möglicherweise kombiniert und ergänzt. 1880 wurde der nördliche Teil des Obergeschosses als Unteroffizierswohnung mit eigenem Eingang genutzt, der südliche Teil als Krankenzimmer mit separatem Eingang von der Straße aus. Diese Aufteilung erklärt die komplizierte Wohnsituation während der Internats- und Herbergszeit, die Borghamn Strand nun bei der Renovierung auflöst.

Grundriss, Krankenhausgebäude, 1880 Grundriss, Krankenhausgebäude, 1880

Das Untergeschoss ("Keller") enthielt 1880 vier Provianträume, zwei Arresträume und eine Mangelkammer. Im Prinzip wird es heute ähnlich genutzt, mit einer Wäscherei in der alten Mangelkammer. Ein ehemaliger Proviantraum ist mit Fenstergittern gesichert. Die Fenster der ehemaligen Arreste sind zugemauert.

Krankenhausgebäude (Kleiner Anbau, 'Oberst'). Foto: Bernd Beckmann Krankenhausgebäude

Fahnenjunkerwohnung/Krankenhaus (Kleiner Anbau, 'Översten'). Foto: Bernd Beckmann Krankenhausgebäude, Fenster zum Vorratsraum


Neue Kaserne (Großer Anbau, ”Der General”). Foto: Bernd Beckmann Neue Kaserne

Neue Kaserne ("Baltzar") [5].

(RAÄ Västerlösa 1:60, Hausnummer 13, Stora Annexet)
Unterrichtsgebäude (ehemalige Kaserne) aus verputztem und weiß gefärbtem Stein auf zwei Etagen unter einem Ziegeldach.
Baujahr:
Regierungsbeschluss: 1870
RAÄ: 1870-1870
Tatsächlich: 1878/79

Ältere Bezeichnung/Name: Stora annexet (grosser Anbau), "Generalen".

Die neue Kaserne wurde 1878/79 erbaut und war der letzte größere Bau der Arbeitsstation. Sie schuf Unterkünfte für 122 Männer, vier Wachtmeister (drei verheiratete und ein unverheirateter), die Wache (ein Korporal und vier Männer) und acht Arresträume auf zwei Etagen. Der Arrestraum im Erdgeschoss war der Heizungskeller der Jugendherberge und heute von Borghamn Strand.

Zusammen mit der alten Kaserne bot das Gebäude Platz für 200 Männer sowie Wachtmeister und Offiziere. Die Besatzung der Arbeitsstation betrug jedoch normalerweise nicht mehr als 122 Mann (1864). Das Nationalmuseum, und damit das letzte große Bauprojekt, wurde 1863 fertiggestellt, und seitdem konkurrierte das Disziplinarkorps (ehemals Arbeitskorps der Krone) mit dem freien Markt. 1864 herrschte in Borghamn ein ernster Arbeitskräftemangel, und den Srafgefangenen wurde eine Versetzung zu anderen Stationen mit dort ausreichenden Aufgaben angeboten.

Nachdem das Kronarbeiterkorps 1894 aufgelöst und das Touristhotel Borghamn errichtet worden war, wurde das die obere Etage als Hotelunterkunft genutzt. Das Touristhotel wurde 1957 geschlossen.

Touristhotel Borghamn, Gästehaus. Ansichtskarte, Jahr unbekannt Touristhotel Borghamn, Gästehaus, ehemaliger Umbau des südlichen Teils. Ansichtskarte, Datum unbekannt. Im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk sind noch die Fenster der Arrestzellen zu sehen.

Die Landhaushaltsschule/Borghamnschule nutzte den großen Saal im unteren Stockwerk als Weberei und Nähstube, die oberen Stockwerke als Studentenunterkünfte. Als die Jugendherberge entstand, wurde der große Saal zu einem Konferenz- und Festsaal. Heute wird der Raum hauptsächlich als Festsaal (für Hochzeiten) und Konferenzen genutzt.


Arrestgebäude mit Warmbad.Foto: Bernd Beckmann Arrestgebäude mit Warmbad

Arrestgebäude mit Warmbad

(RAÄ Västerlösa 1:68, Hausnummer 11, ehemaliger Fischereischuppen)
Fischereischuppen aus verputztem und weiß gefärbtem Stein in einer Bucht unter einem Ziegeldach.
Baujahr:
Regierungsbeschluss: 19. Jahrhundert
RAÄ: 1800-1899
Tatsächlich: vor 1842

Das Arrestgebäude mit Bad wurde ursprünglich vor 1842 als Bauernhaus errichtet und ist damit eines der ältesten Gebäude der Anlage. Die Zufahrt zur Waage ist im Mauerwerk noch sichtbar. Steinladungen wurden nach Tonnage bezahlt, so dass d ie Steinblöcke gewogen und auf Karren vom Steinbruch zum Umladen auf Schiffe transportiert werden mussten.

Das Haus, das heute als "Fiskebod" bekannt ist, war die Schreinerwerkstatt des Internats. Das Haus wurde dann für einige Zeit an Borghamns Fischervereinigung vermietet und als Clubhaus genutzt.

Waage 1842 Waage 1842

Arrestfenster. Foto: Bernd Beckmann Arrestfenster


Waschküche. Foto: Bernd Beckmann Waschküche

Waschküche [10]

(RAÄ Västerlösa 1:68, Haus Nr. 12, Ehemalige Waschküche)
Ehemalige Waschküche aus verputztem und weiß getünchtem Stein auf einer Etage unter einem Ziegeldach.
Baujahr:
Regierungsbeschluss: 1847
RAÄ: 1847

Das berühmteste Museum von Borghamn (das ehemalige Fischereimuseum) galt auch als das kleinste Museum Schwedens. Man muss also das kleinste Museumsgebäude hinzufügen. Das Gebäude wurde 1847 als Wäscherei für das königliche Arbeitskorps gebaut und hatte zwei angestellte Wäscherinnen. Hier wurden fast hundert Jahre lang Wäsche und Kleidung gewaschen, auch während der Zeit des Touristenhotels. Es gab einen separaten Wäscheanleger, um die Wäsche im Wasser des Vätternsees zu spülen. Die Überreste des Anlegers sind heute noch zu sehen. Die Wäsche wurde auf Wäscheständern auf der Wiese getrocknet.

Nach einer Periode als Vorratsraum konnte der Fischereiverein von Borghamn das kleine Haus mieten und das Fischereimuseum Borghamn einrichten, in dem Gegenstände aus der Fischerei am Vätternsee ausgestellt waren, der andere wichtige Erwerbszweig von Borghamn. Das Fischereimuseum ist jedoch inzwischen geschlossen.

Fischereimuseum Borghamn: Fanggeräte. Foto: Bernd Beckmann Ehemaliges Fischereimuseum Borghamn: Fanggeräte

Fischereimuseum Borghamn: Fanggeräte. Foto: Bernd Beckmann Ehemaliges Fischereimuseum Borghamn: Fanggeräte